Stillen: Gesundheit, Nähe und Schutz von Anfang an
Stillen hat laut Studien einen hohen Stellenwert für die Gesundheit von Kindern und bietet auch Vorteile für die Mütter. Um dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken, findet dazu jährlich in der 40. Kalenderwoche die deutsche Weltstillwoche statt. Dabei soll auch die Enttabuisierung gefördert werden, sodass Mütter ohne Scheu ihre Kinder stillen können. Wir beleuchten das Thema einmal genauer. Denn gerade in den ersten Tagen und Wochen verläuft das Stillen nicht immer problemlos. Viele Mütter erleben Unsicherheiten oder stehen vor körperlichen Herausforderungen, die Unterstützung erfordern.
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Aber warum ist Muttermilch nun so wertvoll?
1. Optimale Nährstoffversorgung für das Baby
Muttermilch ist die ideale Nahrung für Ihr Neugeborenes, denn sie passt sich genau an die Bedürfnisse des Babys an. Direkt nach der Geburt produziert die Mutter Kolostrum, die sogenannte „Vormilch“, die reich an Nährstoffen und Antikörpern ist und das Baby in den ersten Tagen schützt. Später ändert sich die Zusammensetzung der Milch, um den wachsenden Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden.
2. Immunschutz durch Antikörper
Besonders wichtig ist der Immunschutz, den Muttermilch bietet. Sie enthält Antikörper und weiße Blutkörperchen. Dadurch erkranken gestillte Babys seltener an Infektionen wie Atemwegserkrankungen, Mittelohrentzündungen oder Durchfall. Auch das Risiko für chronische Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes im späteren Leben kann durch Stillen gesenkt werden.
3. Unterstützung für die Mutter
Auch die Mama profitiert: Durch das Stillen schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus, welches die Rückbildung der Gebärmutter fördert. Viele Frauen bemerken auch, dass Stillen den Gewichtsverlust nach der Geburt unterstützt, da es täglich zusätzliche Kalorien verbrennt – etwa 500 pro Tag.
Häufige Herausforderungen beim Stillen – und wie Sie Unterstützung finden
Auch wenn Stillen viele Vorteile hat, ist der Anfang oft nicht leicht. Viele Mütter erleben Herausforderungen, wie Schmerzen beim Stillen, Unsicherheiten über die richtige Anlegetechnik oder das Gefühl, nicht genug Milch zu produzieren. Diese Herausforderungen sind normal, vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt. Viele Probleme lassen sich durch einfache Anpassungen lösen – etwa durch das Erlernen der richtigen Stillposition. In solchen Fällen ist es wichtig, Unterstützung zu bekommen, um Frustrationen und Stress zu vermeiden.
Gehen Sie Ihren eigenen Weg
Es ist wichtig zu wissen, dass Stillen zwar viele Vorteile hat, aber nicht jede Mutter stillen kann oder möchte – und das ist völlig in Ordnung. Ob aus medizinischen oder persönlichen Gründen: Abgepumpte Muttermilch oder speziell abgestimmte Säuglingsnahrung versorgen Ihr Baby genauso gut. Auch das Füttern mit der Flasche schafft wertvolle Nähe und stärkt die emotionale Bindung – für beide Elternteile.
Nutzen Sie einfach die ersten Wochen, um die besondere Verbindung zu Ihrem Baby zu vertiefen, und denken Sie daran – Sie sind nicht allein auf dieser Reise.