Verordnungen per Videosprechstunde

Seit April können Folgeverordnungen für Heilmittel auch in Videosprechstunden sowie in Ausnahmefällen auch nach telefonischem Kontakt ausgestellt werden. Dies gilt auch für medizinische Reha und häusliche Krankenpflege. Voraussetzung für eine Verordnung per Video ist, dass die Patienten der Praxis bekannt sein müssen. Auch die verordnungsrelevante Diagnose bzw. die Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit müssen dort dokumentiert sein.

Bei Heilmitteln oder häuslicher Krankenpflege sind nur Folgeverordnungen per Video erlaubt, d. h. für die erstmalige Verordnung müssen die Patienten unmittelbar persönlich in der Praxis oder durch einen hausärztlichen Besuch untersucht werden. Die Art der Erkrankung darf eine Verordnung in der Videosprechstunde nicht ausschließen.

Das Gleiche gilt für das Ausstellen einer Folgeverordnung von Heilmitteln nach telefonischer Konsultation. Diese ist möglich, wenn die Patienten wegen aktueller Beschwerden bereits unmittelbar persönlich untersucht wurden oder in der Videosprechstunde waren.

Reha-Verordnungen können nur nach persönlicher Untersuchung in der Praxis oder durch einen hausärztlichen Besuch ausgesstellt werden. Vor einer Reha-Verordnung müssen darüber hinaus die konkreten Funktionseinschränkungen bekannt und die gegebenenfalls erforderlichen Funktionstests durchgeführt worden sein (z. B. bei einer geriatrischen Reha). Wurden alle verordnungsrelevanten Informationen erhoben, kann die Veranlassung einer medizinischen Rehabilitation auch in der Videosprechstunde erfolgen.

Ob eine Verordnung in der Videosprechstunde möglich ist, entscheiden die ärztlichen Fachpersonen oder die Psychotherapierenden. Generell gilt: Praxen sind nicht verpflichtet, Videosprechstunden anzubieten. Auch ein Anspruch auf die Verordnung per Videosprechstunde besteht für die Versicherten nicht.

Wie eine Videosprechstunde ablaufen kann, erfahren Sie bei Ihrem Praxisteam oder im Merkblatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.