Betriebliche Gesundheitsförderung in Krankenhaus und Pflege
Bundesweite Initiative WERTGESCHÄTZT
Anfang 2019 trat das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) in Kraft. Dessen Ziel ist es, eine effizientere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege zu schaffen. Mindestens 1,00 € je Versicherten sollen die gesetzlichen Krankenversicherungen ab diesem Tag dafür aufwenden – dieser Wert wird jährlich angepasst.
Kampagnenmotiv
Gemeinsam mit weiteren 28 Betriebskrankenkassen fördert die energie-BKK seitdem das initiierte Projekt „WERTGESCHÄTZT“. Diese BKK-Initiative ist eine wichtige Unterstützung für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen beim Aufbau und in der Weiterentwicklung ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) – insbesondere auch in Krisenzeiten, wie der Covid-19-Pandemie. Derzeit werden bundesweit über 60 Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gefördert.
Die wissenschaftliche Evaluation der Initiative, durchgeführt von dem Institut für sozialwissenschaftliche Forschung – ISF München, startete 2020 und liefert nun Zwischenergebnisse.
Dafür wurde ein Online-Fragebogen an die BGM-Verantwortlichen aller teilnehmenden Einrichtungen verschickt. Zusätzlich wurden in vier Einrichtungen Beobachtungen und Interviews mit Beteiligten des BGM und wichtigen Schlüsselpersonen durchgeführt, um ein tieferes Verständnis der Ergebnisse zu erhalten.
Das Forschungsdesign sieht insgesamt zwei Erhebungsphasen im Abstand von mehreren Monaten vor, um die Entwicklung in den Einrichtungen zu beobachten. Der erste Untersuchungszeitraum im Oktober/November 2020 liefert nun spannende Zwischenergebnisse:
Für die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gilt die Beratung durch die Initiative, hinter der Unterstützung durch die Geschäftsführung sowie ausreichende personelle Ressourcen, als drittwichtigster Faktor für den Erfolg ihres BGM. Besonders die stete Ansprechbarkeit der Beraterinnen und Berater der Initiative wird von den Einrichtungen als sehr hilfreich empfunden. Auch Einrichtungen, die das BGM erst aufbauen, können ideal unterstützt werden. Insbesondere die Unterstützung bei der Erarbeitung der Standortbestimmung und der Ableitung von eigenen Zielen wird hervorgehoben.
Die Ergebnisse zeigen weiter einen spannenden Einblick in die Praxis. Auffällig ist, dass die Teilnehmenden der Online-Befragung unterschiedlichste Positionen in den Einrichtungen einnehmen, das BGM-Team folglich eine hohe Diversität und Perspektivenvielfalt aufweist. Die Initiative zur Gründung eines BGM kommt häufig von ganz oben. In 60 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen wurde der Aufbau des BGM durch die Geschäftsführung initiiert, gefolgt von dem Betriebsrat, der in knapp 40 Prozent das BGM auf den Weg gebracht hat. Mehr als 60 Prozent der Einrichtungen haben das BGM bereits im Unternehmensbild verankert oder sind in der Entwicklung bzw. Planung. Auch hier unterstützt die Initiative und treibt das BGM strukturell voran. In den Interviews mit Beteiligten zeigt sich, dass die Initiative eine große Stütze ist, um das BGM trotz der Krise aufrecht zu halten. Besonders, weil Angebote ohne weiteres digital stattfinden können. So werden neue Wege gefunden, die man vorher nicht gesehen hat.
Die Zwischenergebnisse der Evaluation zeigen deutlich, dass die BKK-Initiative WERTGESCHÄTZT hält, was sie verspricht. Sie trifft einen Nerv und ist den teilnehmenden Einrichtungen eine echte Unterstützung.
Für das Jahr 2021 haben die mitwirkenden Einrichtungen der Initiative vielfältige Aktivitäten geplant, insbesondere zu den Themen „Führung“ und „wertschätzende Kommunikation“. Dies sind Themen, die durch die Pandemie besonders hervortraten.
Es wird spannend, den Erfolg dieser Vorhaben in der zweiten Erhebungsphase der Evaluation zu erfassen. Abschließende Evaluationsergebnisse werden Ende 2021 erwartet.
Interessierte Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen können sich weiterhin zur Teilnahme unter info@bkk-wertgeschaetzt.de melden. Zusätzliche Informationen zu der BKK-Initiative WERTGESCHÄTZT finden Sie unter www.bkk-wertgeschaetzt.de.