Medienkonsum – 64 Stunden pro Woche online
Heutzutage sind alle online - Internet und Apps sind Dreh- und Angelpunkte für Aktivitäten wie Einkaufen, Kommunikation, Fotografieren, Filmen, Spielen sowie Informationsbeschaffung. Gerade für die junge Generation, die quasi zusammen mit dem Internet aufgewachsen ist, ist Unterhaltungselektronik ein fester Bestandteil des Alltags. Das spiegelt sich auch in der stetig steigenden Mediennutzung wider.
Daher ist nicht verwunderlich, dass Jugendliche Medien im Jahr 2023 weiterhin auf hohem Niveau konsumieren. Die aktuelle Postbank Digitalstudie 2023 stellte fest, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren noch mehr Zeit im Internet verbringen als vor Corona. 2023 betrug die wöchentliche Nutzungsdauer im Schnitt 64 Stunden, während sie 2019 noch bei durchschnittlich 58 Stunden lag. Mädchen konsumieren mit durchschnittlich 67 Stunden in der Woche mehr als Jungen mit 60 Stunden pro Woche. Für beide Geschlechter ist das Smartphone das beliebteste Gerät für den Medienkonsum. Parallel dazu stieg die produktive Internetnutzung im Rahmen von Studium, Schule und Ausbildung auf 4,3 Stunden pro Tag an.
Negative Effekte von sozialen Medien auf die Psyche ist ein steigendes Problem
Bei Bildschirmzeiten von mehr als 9 Stunden pro Tag ist es wichtig, den richtigen Umgang mit Unterhaltungselektronik zu beherrschen und sich der vielfältigen Nutzungsrisiken bewusst zu sein. Neben Videospiel- und Smartphone-Sucht haben insbesondere auch die sozialen Medien und die abnehmende soziale Interaktion negative Effekte auf die Psyche. Auch die Auswirkungen von Bewegungsmangel auf die Gesundheit zeichnen sich immer mehr ab. Eine alarmierende Tendenz, gegen die nur ein strukturierter Familienalltag mit klarer Absprache und Medienkontrolle hilft. Das sieht auch Prof. Dr. med. Christoph Möller, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie am „Kinderkrankenhaus Auf der Bult“ in Hannover, den wir schon mehrmals zum Thema Medienkompetenz interviewt haben.
Aktivitäten wie gemeinsame Essenzubereitung innerhalb der Familie und gemeinsame Mahlzeiten am Familientisch, wo sich jeder einbringen kann, sind ebenfalls sinnvoll. Seiner Ansicht nach ist es auch wichtig, mit Jugendlichen in der Pubertät über ihren Medienkonsum zu sprechen und dabei deren Gedanken und Empfindungen Raum zu geben.
Nutzung von Smartphones beeinflussen Charakterzüge und Verhaltensweisen
Aber nicht nur Jugendliche sollten sensibilisiert werden. Gerade für Kinder ist ein gesunder Umgang mit Smartphone, Tablet und PC für die Entwicklung von Charakterzügen und Verhaltensweisen von Bedeutung. Entsprechend sollten Eltern, Erzieher und Lehrer die Bildschirmzeiten reglementieren und Kinder unter Aufsicht langsam an die Nutzung von Unterhaltungselektronik heranführen. Mit ECHT DABEI bietet die energie-BKK ein präventives Medientraining für Eltern und Pädagogen an, das als Leitfaden für eine altersgerechte Mediennutzung dient. Das Programm ist dafür nach Altersgruppen gestaffelt und umfasst den Zeitraum von Geburt bis einschließlich Grundschule. Alle Inhalte und Informationen sind wissenschaftlich fundiert.