Gutes Bauchgefühl – Ein  faszinierendes Mikrobiom ©stock.adobe.com ValentinValkov
Lifestyle

Gutes Bauchgefühl – Ein faszinierendes Mikrobiom

Unser Darm ist mehr als nur ein Verdauungsorgan – er ist ein komplexer Lebensraum für eine riesige Anzahl von Mikroorganismen, bekannt als Darm­mikrobiota. Diese Gemeinschaft umfasst etwa 100 Billionen Bakterien und wiegt insgesamt etwa zwei Kilogramm. Würde man diese Bakterien aneinanderreihen, würden sie den Erdball 2,5-mal umspannen. Jeder Mensch hat einen einzigartigen mikrobiellen Fingerabdruck, der sich jedoch ständig verändert.

Die Darmmikrobiota (früher Darmflora) spielt eine zentrale Rolle bei der Verdauung und der Bereitstellung von Nährstoffen und Vitaminen. Sie beeinflusst auch unser Immunsystem (zu 70 %), unseren Stoffwechsel, unsere Emotionen und sogar unsere Gehirnaktivität. Es gibt eine bidirektionale Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn, bekannt als die Darm-Hirn-Achse. Störungen im Mikrobiom werden mit zahlreichen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Allergien, Adipositas, Diabetes, Angststörungen, Depressionen und Demenz. Die Forschung auf diesem Gebiet steckt noch in den Kinderschuhen, aber sie bietet spannende Einblicke und Potenziale für zukünftige Gesundheitsinterventionen.

Mikrobiom Bild

 

Tipps für eine gesunde ­Darmflora

1. Fermentierte Lebensmittel
Täglicher Konsum von Joghurt, Buttermilch, Ayran, Kefir und Sauerkraut kann die Vielfalt und Gesundheit der Darmmikrobiota fördern.

2. Ballaststoffreiche Ernährung
Ballaststoffe aus Gemüse, Obst, Hülsen­früchten und Vollkornprodukten sollten bei jeder Mahlzeit enthalten sein. Diese fördern die Aktivität nützlicher Bakterien, die gesunde kurzkettige Fettsäuren produzieren, welche die Gefäße, den Blutzucker und die Leberwerte positiv beeinflussen.

3. Polyphenolreiche ­Lebensmittel
Buntes Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze sind nicht nur ein Genuss für Augen und Gaumen, sondern unterstützen auch die Gesundheit des Darms.

4. Lebensmittelhygiene
Um krankmachende Bakterien zu vermeiden, ist eine gute Hygiene bei der Zubereitung von rohem Fleisch, Fisch und Gemüse unerlässlich.

5. Apfelessig/Essigsorten
Die Essigsäure im Apfelessig regt den Speichelfluss, die Bildung von Magensäure und die Produktion von Verdauungssäften im Darm an, was den Stoffwechsel positiv beeinflussen kann. Während Apfelessig aufgrund seiner spezifischen Zusammensetzung oft hervorgehoben wird, können auch andere Essigsorten gesundheitsfördernde Wirkungen haben. Es ist wichtig, den Essig in Maßen zu konsumieren und ihn als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu nutzen. Jede Essigsorte (Balsamico, Reisessig, Kokosessig, Malteessig, Weißwein-/Rotweinessig) hat ihre einzigartigen Eigenschaften, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten können.

6. Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln
Eine Ernährung mit wenig Ballaststoffen und viel stark verarbeiteten Produkten, raffinierten Zuckern, reichlich Fett und tierischem Protein kann die Vielfalt der ­Darmmikrobiota verringern und zu gesundheitlichen ­Problemen führen.

 

Fazit
Ein gesundes Mikrobiom ist von unschätzbarem Wert für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden. Durch eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen, fermentierten und polyphenolreichen Lebensmitteln, können wir aktiv zur Gesundheit unserer Darmmikrobiota beitragen. Gleichzeitig sollten wir stark verarbeitete Lebensmittel und übermäßigen Konsum von Zucker und Fett vermeiden, um eine gesunde und vielfältige Mikrobiota zu fördern.

Mikrobiom Banner
Hallo, haben Sie eine Frage?
Überprüfen oder Zurücksetzen der Datenschutzeinstellungen