Fasten – überbewertet oder ein bewusster Weg? ©stock.adobe.com ValentinValkov
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Fasten – überbewertet oder ein bewusster Weg?

Fasten – für manche ist es eine spirituelle Praxis, für andere ein gesundheitlicher Trend oder eine Gelegenheit, den Körper zu entgiften. Aber was steckt eigentlich dahinter, und wie kann man das Fasten gesund und bewusst erleben? Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten des Fastens, gesundheitliche Aspekte und den respektvollen Umgang mit Menschen, die fasten.

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Was bedeutet Fasten?

Fasten bezeichnet den bewussten Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, Getränke oder auch Genussmittel über einen festgelegten Zeitraum. In Deutschland fasten viele Menschen zur Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern oder anlässlich des Ramadans. Demnach kann Fasten aus religiösen, gesundheitlichen oder auch persönlichen Gründen praktiziert werden. Wichtig ist, dass Fasten immer freiwillig erfolgt und nicht mit erzwungenem Verzicht verwechselt wird.

Die verschiedenen Arten des Fastens

Es gibt zahlreiche Arten des Fastens, die sich in Zielsetzung und Methode unterscheiden:

  1. Intervallfasten: Beim Intervallfasten (oder intermittierendem Fasten) wechseln sich Phasen des Essens und des Fastens ab, z. B. das 16:8-Modell (16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen). Diese Methode hat positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel und die Fettverbrennung.
  2. Heilfasten: Diese Methode dient der Reinigung und Regeneration des Körpers und beinhaltet oft den Verzicht auf feste Nahrung über mehrere Tage bis Wochen. Studien zeigen, dass Heilfasten den Blutdruck senken und Entzündungswerte reduzieren kann.
  3. Basenfasten: Beim Basenfasten verzichten Sie auf säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Zucker und Milchprodukte und ernähren sich ausschließlich basisch. Dies kann helfen, das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers zu unterstützen.
  4. Saftfasten: Hier werden feste Nahrungsmittel durch frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte ersetzt. Diese Methode liefert Vitamine und Antioxidantien, während der Verdauungstrakt entlastet wird.

Jede dieser Methoden hat unterschiedliche Anforderungen und Ziele, weshalb es wichtig ist, die für Sie passende Form des Fastens zu finden.


Was sollte man beachten, wenn man selbst fasten möchte?

Wenn Sie Fasten ausprobieren möchten, sollten Sie einige Punkte im Vorfeld klären:

  • Gesundheits-Check: Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt oder Ihrer Ärztin beraten, besonders, wenn Sie unter chronischen Erkrankungen leiden oder Medikamente einnehmen.
  • Sanfter Einstieg: Beginnen Sie mit einer sanften Methode wie Intervallfasten, um Ihren Körper langsam an den Verzicht zu gewöhnen.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie während des Fastens ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees. Dehydration kann zu Kopfschmerzen und Schwindel führen.
  • Beobachten Sie Ihren Körper: Achten Sie darauf, wie Ihr Körper auf das Fasten reagiert. Symptome wie Schwindel oder starke Schwäche sind Warnzeichen, die Sie nicht ignorieren sollten.
  • Nach dem Fasten: Planen Sie die Rückkehr zu normaler Ernährung bewusst, um Ihren Verdauungstrakt nicht zu überfordern. Leichte Kost wie gedünstetes Gemüse eignet sich hervorragend.

Fasten kann helfen, das Immunsystem zu stärken, den Stoffwechsel anzukurbeln und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Doch jede Form des Fastens erfordert eine gute Vorbereitung und Beobachtung des Körpers.

Wie können Sie Menschen, die fasten, unterstützen?

Für Sie ist Fasten vielleicht keine Option, aber viele Menschen entscheiden sich bewusst für diese Praxis – sei es aus gesundheitlichen, persönlichen oder spirituellen Gründen. Hier ein paar Möglichkeiten, wie Sie ihnen respektvoll begegnen können:

  • Zeigen Sie Verständnis: Auch, wenn Sie selbst nicht fasten, sollten Sie die Entscheidung anderer akzeptieren. Zeigen Sie Interesse, ohne zu bewerten.
  • Bieten Sie Rücksicht: Planen Sie gemeinsame Mahlzeiten so, dass Fastende sich nicht ausgeschlossen fühlen, zum Beispiel durch flexible Essenszeiten oder Alternativen.
  • Unterstützen Sie praktisch: Fragen Sie, ob Sie in irgendeiner Weise helfen können, zum Beispiel durch die Zubereitung passender Lebensmittel für die Zeit nach dem Fasten.
  • Vermeiden Sie Druck: Auch gut gemeinte Aufforderungen wie „Essen Sie doch mal“ oder „Ein Schluck schadet doch nicht“ können unangenehm wirken. Lassen Sie die Person selbst entscheiden, was für sie richtig ist.

Fasten ist oft auch eine Gelegenheit für Selbstreflexion oder das Setzen neuer Prioritäten. Mit etwas Sensibilität können Sie fastenden Menschen während dieser Zeit Unterstützung und Verständnis entgegenbringen.

Fasten bietet eine spannende Möglichkeit, den eigenen Körper und Geist besser kennenzulernen. Es lohnt sich, diese Erfahrung einmal bewusst anzugehen und dabei die eigenen Grenzen kennenzulernen. Gleichermaßen kann es den eigenen Horizont erweitern, wenn man sich mit fastenden Personen im Umfeld auseinandersetzt.

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