Anti-Stress-Atmung – So atmen Sie sich frei
Stress ist in unserem modernen Alltag allgegenwärtig. Ob berufliche Anforderungen, familiäre Verpflichtungen oder gesellschaftlicher Druck – es kann leicht passieren, dass man sich überfordert fühlt. Dabei kann gezielte Achtsamkeit, insbesondere in Form von Atemtechniken, eine effektive Methode sein, um Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden. Atem- und Achtsamkeitstechniken können der Schlüssel sein!
Warum die Atmung bei Stress so wichtig ist?
Die Atmung ist eine direkte Verbindung zwischen Körper und Geist. In Stresssituationen atmen wir oft schneller und flacher, was den Körper in Alarmbereitschaft versetzt und den Stresspegel weiter erhöht. Durch gezielte Atemtechniken können Sie den Kreislauf durchbrechen und sich bewusst entspannen. Diese Techniken wirken beruhigend auf das Nervensystem und fördern gleichzeitig Ihre Achtsamkeit.
Atemtechniken für den Alltag
Die 4-7-8-Atemtechnik
Diese Technik ist eine schnelle und wirkungsvolle Methode, um akuten Stress zu bewältigen und den Körper in einen Zustand der Entspannung zu versetzen:
- Atmen Sie 4 Sekunden lang tief durch die Nase ein.
- Halten Sie den Atem für 7 Sekunden an.
- Atmen Sie langsam und gleichmäßig für 8 Sekunden durch den Mund aus.
- Wiederholen Sie diesen Zyklus mindestens 3- bis 5-mal.
Die 4-7-8-Atemtechnik eignet sich besonders gut in Momenten, in denen Sie sich überwältigt fühlen – ob vor einem wichtigen Meeting oder nach einem anstrengenden Tag. Sie beruhigt den Geist und hilft, den Fokus zurückzugewinnen.
Zwerchfellatmung (Bauchatmung)
Die Zwerchfellatmung, auch Bauchatmung genannt, fördert die tiefe Entspannung und ist eine Technik, die jederzeit und überall angewendet werden kann:
- Setzen Sie sich bequem hin und legen Sie eine Hand auf den Bauch.
- Atmen Sie tief durch die Nase ein und spüren Sie, wie sich Ihr Bauch hebt.
- Atmen Sie langsam durch den Mund aus und beobachten Sie, wie der Bauch wieder sinkt.
- Führen Sie diese Übung für 5 bis 10 Minuten durch.
Diese Atemtechnik hilft, den Atem zu vertiefen und den Körper zu beruhigen. Sie können sie sowohl in ruhigen Momenten als auch während stressiger Phasen im Alltag anwenden, um sich zu erden und Stress abzubauen.
Weitere Achtsamkeitstechniken zur Stressbewältigung
Die 5-4-3-2-1-Methode
Diese Technik hilft dabei, sich im Moment zu verankern und den Stresspegel zu senken. Sie basiert auf der Wahrnehmung der Umgebung:
- Nennen Sie 5 Dinge, die Sie sehen.
- Nennen Sie 4 Dinge, die Sie hören.
- Nennen Sie 3 Dinge, die Sie fühlen.
- Nennen Sie 2 Dinge, die Sie riechen.
- Nennen Sie 1 Sache, die Sie schmecken.
Dadurch wird Ihr Geist gezwungen, sich auf die Sinne zu konzentrieren, und Stress wird abgebaut. Sie eignet sich besonders gut, wenn Sie sich in einer stressigen Situation unruhig oder überwältigt fühlen.
Progressive Muskelentspannung
Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine bewährte Methode zur Entspannung, bei der gezielt Muskelgruppen angespannt und anschließend entspannt werden. Diese Technik reduziert körperliche und mentale Anspannung und kann ebenfalls gut mit Atemtechniken kombiniert werden:
- Spannen Sie nacheinander verschiedene Muskelgruppen für etwa 5 Sekunden an (z. B. Arme, Beine, Schultern).
- Lösen Sie die Anspannung und konzentrieren Sie sich auf die Entspannung der jeweiligen Muskelpartie.
- Atmen Sie dabei bewusst und ruhig.
Durch das An- und Entspannen der Muskeln wird das Gefühl von Anspannung bewusstgemacht, und die Entspannung wird intensiver wahrgenommen. Kurse, um diese Technik zu erlernen, finden Sie in unserer Präventionsdatenbank.
Regelmäßige Achtsamkeitsübungen für langfristigen Stressabbau
Neben den genannten Atemtechniken und Achtsamkeitsmethoden können Sie auch regelmäßige Achtsamkeitsrituale in Ihren Alltag einbauen, um langfristig stressfreier zu leben:
- Meditation: Selbst kurze Meditationen von 5 bis 10 Minuten am Tag können helfen, Stress abzubauen und den Fokus zu stärken. Setzen Sie sich in einen ruhigen Raum, konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung und lassen Sie Ihre Gedanken vorbeiziehen.
- Achtsamkeit beim Gehen: Nutzen Sie einen Spaziergang, um sich auf Ihre Schritte und die Umgebung zu konzentrieren. Spüren Sie bewusst, wie Ihre Füße den Boden berühren, und nehmen Sie die Geräusche und Gerüche um Sie herum wahr.
- Bewusstes Innehalten: Schaffen Sie sich kleine Momente im Alltag, in denen Sie ganz bewusst innehalten. Schließen Sie die Augen und atmen Sie tief ein und aus – selbst eine Minute reicht oft aus, um den Kopf freizubekommen.
Für mehr Begleitung und Anleitung können unsere Versicherten von der 7Mind App profitieren. Denn wir bieten Ihnen einen kostenfreien Zugang zu den zertifizierten Präventionskursen.